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Dienstag, 19. Juni 2007
Cisco Expo 07: «Glotze der Chipkultur»
Wie Web 2.0 mit Youtube und Second Life das Internet und das Fernsehen verändert. Gestern war das ein Thema an der Cisco Expo 07

Produziert Web 2.0 eine neue Internetblase oder steckt mehr dahinter? Die Experten an der Cisco-Expo in Interlaken konnten die Frage nicht abschliessend beantworten. Einig waren sie sich, dass Web 2.0 nicht von der Wirtschaft, sondern von den Millionen von Nutzern geschaffen wurde.

Das Internet ist in der Schweiz seit Mitte der 90er-Jahre ein Begriff. Seit kurzem macht ein neuer Begriff die Runde: Web 2.0, das zweite und neue Internet.

Ob es wirklich so neu ist, bleibt umstritten. Tim Berners-Lee, der Erfinder des World Wide Web, sieht in Web 2.0 lediglich eine logische Weiterentwicklung. So gibt es keine Software und keine Anwendung mit dem Namen Web 2.0. Und doch handelt es sich um einen Paradigmenwechsel, eine Entwicklung, die alles Bisherige in Frage stellt. Das zumindest behauptete Cablecom-Chef Rudolf Fischer gestern an der Cisco-Expo in Interlaken.

Konsumieren und Produzieren
«Web 2.0 ist ein soziales Phänomen, nicht eine Technologie», sagte Pierre-Alain Graf, Chef von Cisco (Schweiz). Neu ist bei Web 2.0, dass jedermann ohne technische Kenntnisse Inhalte ins Internet stellen kann. «Die Leute konsumieren nicht nur, sie produzieren auch», sagte Bruno Messmer von Swisscom IT Services.

Beispiele sind die Videoplattform Youtube und das Familienalbum Flickr. Auf Youtube sind innert weniger Monate 6 Millionen Videoclips hochgeladen worden. «Youtube ist die Glotze der Chipkultur», sagte Fischer. Dieses Phänomen ist der Grund, warum das amerikanische Magazin «Time» kürzlich «You», oder eben jeden und jede, zur Person des Jahres erklärt hat.

Technik aus dem Weg räumen
Wenn jeder und jede das eigene Videoprogramm zusammenstellen kann, ist das eine Gefahr für das traditionelle Fernsehen. Technisch sei das Digitalfernsehen in der Schweiz bereits seit 1999 verfügbar. Aber es habe sich jahrelang nur schleppend durchgesetzt.

Für Schlagworte sorgt regelmässig auch ein anderes Phänomen des Web 2.0: Second Life. Politiker, Firmen und Unternehmen konstruieren sich im Internet eine künstliche Welt. Auch Blogs und Wikipedia prägen das Web 2.0.

Netzfirmen verdienen
Die zweitägige Cisco-Expo in Interlaken befasst sich mit der Frage, wie die traditionellen Internetangebote und jene des Web 2.0 integriert werden können. Die aus Kalifornien stammende Firma Cisco ist die führende Netzwerkherstellerin der Welt. Auch wenn niemand genau weiss, was Web 2.0 ist, bleibt eines klar: Das Internet benötigt immer leistungsfähigere Netze. In der Schweiz ist heute eine Bandbreite von 3,5 Megabit pro Sekunde Standard, in Japan dagegen sind es bereits 25 Megabit. Die Swisscom rüstet aber ihr Netz kräftig auf. Das kostet jedes Jahr mehrere hundert Millionen Franken.

«Ein sehr heterogenes Kind»
Im Gegensatz zu den Netzwerkfirmen verdienen nur wenige Anbieter von Internetinhalten Geld. Die grosse Ausnahme ist Google: Das Unternehmen macht mit Werbung Milliardenumsätze. Diese Einnahmen dürften aber in einigen Jahren stagnieren, sagte Lars Kläger vom Cablecom-Mutterhaus UPC. Deshalb versuchten Unternehmen wie Google, Skype und andere, bei den Netzbetreibern Geld einzufordern.

Die Webbloggerin Dannie Jost zog das Fazit: «Web 2.0 ist ein sehr heterogenes Kind, wie es als Erwachsener aussehen wird, wissen wir nicht.»

Quelle: www.espace.ch

Cisco Expo 2007:
http://www.ciscoexpo.ch

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Deutsche Medienmanager zweifeln an Web 2.0
Dass mit nutzergenerierten Inhalten wie Videos auch Geld zu machen ist, überzeugt deutsche Medienmanager nicht. Ausländische Kollegen sehen das anders.

Deutsche Medienmanager bezweifeln, dass sich kurzfristig mit interaktiven Medieninhalten Geld verdienen lässt. Zwischen einem und fünf Jahre werde das noch dauern, so drei Viertel der von der Unternehmens-Beratung Accenture befragten Medienmanager in Deutschland. Generell sei die Skepsis in Deutschland im Blick auf nutzergenerierte Inhalte im Internet deutlich stärker ausgeprägt als im Ausland: Mit 65 Prozent sehen zwei von drei ausländischen Medienmanagern das Web 2.0 als Wachstumsmotor für das eigene Geschäft – in Deutschland teilen gerade einmal 36 Prozent der Befragten diese Meinung.

Konsequent halten deshalb deutsche Medienmanager den Preis für zu hoch, den Medienunternehmer Rupert Murdoch für das Videoportal Myspace bezahlt hat: Nur sechs Prozent der Befragten finden 580 Millionen Dollar für Myspace akzeptabel, 37 Prozent sind der Meinung, das sei zu viel.

Grund für die Zurückhaltung der Deutschen sei deren Unerfahrenheit: «Mit Web 2.0 ist in den Vereinigten Staaten und England viel weiter verbreitet», sagte Nikolaus Mohr, Geschäftsführer Communication und Hightech bei Accenture. «Die Deutschen laufen noch etwas hinterher. Außerdem sind die Deutschen bei solchen Themen eher skeptisch, bis ein richtiges Geschäftsmodell gefunden ist.» Dabei sei das soziale Internet keine Modeerscheinung. «Die Medienmanager müssen sich darauf einstellen, dass diese Entwicklung ihre Geschäftsmodelle verändert, und sich Gedanken über neue Modelle machen.» Sich dagegen zu wehren sei der falsche Weg.

In einem Punkt waren sich indes deutsche und ausländische Manager in der Befragung einig: Blogs und nutzergenerierte Inhalte werden etablierte und hochwertige Portale und Nachrichten im Internet nicht verdrängen.

Quelle: www.netzeitung.de

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Icomedia hat einen Blog!
Seit heute hat Icomedia einen Blog. Hier werden News und Berichte über Aktuelles und Trends aus dem Internet- und Medien-Bereich, aber auch über interne Projekte innerhalb der Welcomedia Gruppe gepostet.

Viel Spass!

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